Gewinde von M1 bis M20 in Aluminium, Baustähle oder gehärtete Stähle mit bis zu 66 HRC einbringen – all das ist beim Mikro-Gewindefräsen kein Problem. Selbst Gewindetiefen bis 3xD können mit Mikro-Gewindefräsern von Gühring problemlos hergestellt werden. Wie das am besten gelingt? Hier sind unsere sechs Tipps für ein prozesssicheres Mikro-Gewindefräsen.

Strategie

Beim Mikro-Gewindefräsen bietet das Teilprofil-Gewindefräsen deutliche Vorteile gegenüber dem Vollprofil-Gewindefräsen. Beim Teilprofil-Gewindefräsen fährt das Werkzeug zirkulierend in die Kernbohrung ein und erzeugt dabei jeden Gewindegang einzeln. Die Anzahl der Steigungen ergibt die Gewindetiefe, die sich auf diese Weise regulieren lässt. Der Vorteil: Bei dieser Strategie entstehen keine Radialkräfte, sondern lediglich Axialkräfte, die direkt auf das Werkzeug wirken. Durch die bessere Kräfteverteilung ist der Schnittdruck deutlich geringer. Aus diesem Grund können Sie auch lang auskragende Aufnahmen verwenden, um tiefere bzw. tieferliegende Gewinde herzustellen. Mit Werkzeugen mit linksschneidender Geometrie wie dem SC-MTM3, dem MTMH3-Z und dem MTMH3 wird im Gleichlauf gefräst. Das hat den Vorteil, dass sich die Werkzeuge besser stabilisieren. Demnach werden die Schneidkanten besser geschützt und Gewindequalität sowie die Lehrenhaltigkeit verbessert.

Werkzeugwahl

Teilprofil-Mikrogewindefräser von Gühring sind speziell geeignet für hochfeste Werkstoffe wie VA, Inconel oder Titan. Aber auch für das Gewindefräsen in sehr weichen Werkstoffen wie Kunststoff oder Aluminium sind diese Werkzeuge sehr gut geeignet. Sie erzeugen eine hohe Gewindequalität in Sack- und Durchgangslöchern bis 3xD. So eignet sich der MTM3 mit drei Zahnreihen für die allgemeine Anwendung. Der MTM1 mit einer Zahnreihe ist universell einsetzbar, unabhängig von der Steigung des gewünschten Gewindes, können verschiedene Nennmaße hergestellt werden. Der MTMH-3 ist speziell für die Hartbearbeitung bis 66HRC ausgelegt. Für die High-End Performance beim Mikro-Gewindefräsen eignet sich der SC-MTM-3 mit Innenkühlung. Der MTMH3-Z ist unser Spezialist für das zirkulare Bohrgewindefräsen. Mit diesem Werkzeug können Sie Kernloch und Gewinde in nur einem Arbeitsgang bis 66HRC herstellen.

Ablaufschritte

Beim Teilprofil-Gewindefräsen erzeugen Sie Gewinde in vier einfachen Schritten:

  1. Werkzeug über dem Werkstück anstellen
  2. axial zirkulierend Gang für Gang in Kernlochbohrung einfahren
  3. Wiederholung der Steigung P auf Gewindetiefe
  4. Herausfahren, anstellen über Werkstück

Kühlung

Speziell beim Mikro-Gewindefräsen ist es elementar wichtig, dass alle Späne aus der Bohrung transportiert werden. Geschieht das nicht, können Späne in den Gewindeteil gelangen, wodurch sich Oberflächen und Gewindequalitäten verschlechtern. Deshalb spielt die richtige Kühlung eine große Rolle. Im Optimalfall erfolgt die Kühlung über Kühlrillen oder über die Aufnahme (Peripheriekühlung). Bei einer externen Kühlung sollten Sie immer darauf
achten, dass der Kühlstrahl exakt positioniert ist. Unsere Empfehlung lautet: Ab einer Materialhärte des Werkstücks von ≥55 HRC sollten Sie Luft zur Kühlung einsetzen, alles darunter können Sie mit Emulsion bearbeiten.

Spannung

Wer optimal spannt, kann optimal spanen: Deshalb empfehlen wir vor allem beim Mikro-Gewindefräsen im Hartbereich ein steifes Spannfutter, etwa eine Weldon HB Aufnahme. Noch besser ist unser HPC-Kraftspannfutter. Dieses verfügt neben der sehr hohen Spannkraft auch über eine kompakte Spannung und eine sehr hohe Rundlaufgenauigkeit. Wenn es beim Gewindefräsen zu hohen Schnittkräften oder Schwingungen kommt, werden diese durch das HPC-Spannfutter sehr gut kompensiert.

Programmierung

Das beste Werkzeug zum Gewindefräsen nützt nichts ohne die richtige Programmierung. Auch dabei unterstützen wir Sie: Mit unserer Programmiersoftware „CNC Gühro ThreadMill“ erstellen Sie Ihr individuelles CNC-Programm zum Gewindefräsen. Sie haben die Möglichkeit, diese Software von unserer Homepage kostenlos herunterzuladen. In fünf Arbeitsschritten gelangen Sie damit zum optimalen CNC-Programm samt Code und Datenblatt:

  1. Gewindedaten bestimmen
  2. Werkstoff auswählen
  3. Werkzeug aussuchen
  4. CNC-Daten erfassen
  5. CNC-Programm mit Code und Datenblatt erhalten

Mehr Tricks und Anwendungsbeispiele zum Mikro-Gewindefräsen verraten wir Ihnen in unserem Web-Seminar „Mikro-Gewindefräsen im Detail – Tipps für das perfekte Mikrogewinde“ in der Gühring-Academy. Jetzt hier registrieren und loslegen!

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