Mit der richtigen Strategie gelingen auch anspruchsvolle Pilotierungen

Sie wollen Ihre Bohrwerkzeuge erfolgreich einsetzen und dabei Werkzeugbrüche oder unnötigen Verschleiß vermeiden? Dann kommen Sie ab einem bestimmten Längen-Durchmesserverhältnis nicht um das Pilotieren herum. Im Produktionsalltag werden dafür drei unterschiedliche Konzepte angewendet: das Pilotieren mit Fräsern, Flachbohrern oder Spezialwerkzeugen. Wir zeigen Ihnen, welche Vor- und Nachteile die jeweiligen Konzepte haben. Zudem erklärt unser Gühring-Experte im Video, welches Werkzeug und welche Strategie er zum Pilotieren empfiehlt.

Inhalt

1. Bedeutung des Pilotierens für Effizienz und Genauigkeit

2. Drei Konzepte zum Pilotieren

2.1 Konzept 1: Pilotieren mit Fräsern

2.2 Konzept 2: Pilotieren mit Flachbohrern

2.3 Konzept 3: Pilotieren mit dem RT 100 P

3. Die richtige Pilotier-Strategie: Tipps zu Geschwindigkeit und Vorschub

4. FAQ: Prozessoptimierung durch richtiges Pilotieren

Bedeutung des Pilotierens für Effizienz und Genauigkeit

Unsere Erfahrung als Werkzeughersteller und technischer Berater im Bereich Zerspanung hat gezeigt: Bei Werkzeugen mit einem größeren Längen-Durchmesserverhältnis als 7xD sollten Sie vor der Bohrung pilotieren. Der Grund: Die Genauigkeit der Bohrlöcher kann unter den langen Auskragungen dieser Werkzeuge in Kombination mit Rundlauffehlern der Maschine oder der Spindel leiden. Die Endposition beim Bohrprozess ist nicht mehr korrigierbar und es besteht die Gefahr, dass am Ende sogar Ausschussteile produziert werden. Daher ist eine präzise Startposition umso wichtiger. Umgehen können Sie dieses Problem, indem Sie das Werkzeug durch eine Pilotbohrung führen.

 

Drei Konzepte zum Pilotieren

Konzept 1: Pilotieren mit Fräsern

Fräser werden sehr häufig zum Pilotieren eingesetzt. Dabei sind sie eigentlich nicht für das Fertigen von Pilotbohrungen ausgelegt – sondern für die radiale Bearbeitung. Deshalb werden die Späne beim Fräsen auch seitlich ausgeworfen, was von Nachteil ist, wenn Sie stirnseitig mit dem Werkzeug arbeiten. Auch die Rundschlifffasen fehlen bei Fräsern, da hier meist ein Scharfschliff mit Primär- und Sekundär-Freiwinkel vorliegt. Ohne Führungsfasen ist es zudem kaum möglich, ein Kernloch zu erzeugen, dessen Rundheit- und Durchmesserqualitäten den Anforderungen entspricht. Ein weiteres Problem an diesem Pilotier-Konzept: Ein Fräswerkzeug erzeugt keinen geraden Bohrungsgrund. Warum erklärt Florian Beierl im Video:

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Konzept 2: Pilotieren mit Flachbohrern

Flachbohrer werden vor allem im Formenbau zum Pilotieren verwendet. Doch auch sie haben einen Nachteil aufgrund ihrer 180°-Stirngeometrie, wie Florian Beierl erklärt:

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Konzept 3: Pilotieren mit dem RT 100 P

Der RT 100 P ist ein Sonderwerkzeug, das gezielt für Pilotier-Anwendungen konzipiert wurde. In dem VHM-Pilotbohrer sind die positiven Eigenschaften eines Fräswerkzeugs, eines Flachbohrers und eines konventionellen Pilotbohrers vereint. Der große Kern des RT 100 P lässt von Anfang an nur wenig radiale Abdrängung zu. Seine Führungsfasen sind speziell auf die Anwendung zugeschnitten, um prozesssicher genaue Bohrlöcher mit besten Oberflächenqualitäten zu erzeugen. Somit ist ein Bohrungsgrund mit annähernd 180 Grad möglich – ideale Bedingungen für den Einsatz von Folgewerkzeugen. Außerdem verfügt der RT 100 P über eine Zentrierspitze, die laut Florian Beierl elementar wichtig ist:

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Die richtige Pilotier-Strategie: Tipps zu Geschwindigkeit und Vorschub

Nur mit der richtigen Strategie kann ein High-End-Werkzeug wie der RT 100 P seine volle Performance entfalten. Florian Beierl erklärt, wie Sie bei jeder Bohroperation die idealen Verhältnisse für Folgewerkzeuge schaffen:

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Durch diese Strategie hat das Werkzeug Zeit, sich beim erneuten Pilotieren im Stichmaß zu korrigieren und die vorgesehene Position einzunehmen. Wenn Sie den RT 100 P in Kombination mit unserer empfohlenen Strategie einsetzen, werden Sie punktgenaue Positionen generieren und viel Freude an der erreichten Qualität haben.

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FAQ: Prozessoptimierung durch richtiges Pilotieren

Was ist Pilotieren in der Zerspanung?

Pilotieren ist ein Vorgang in der Zerspanung, bei dem ein Werkzeug präzise positioniert wird, um eine genaue Bearbeitung sicherzustellen. Dieser Prozess ist besonders wichtig, wenn komplexe Formen oder enge Toleranzen gefordert sind. Pilotieren ermöglicht eine präzise Ausrichtung beim Bohren, um eine genaue Bearbeitung zu gewährleisten und Ausschuss zu vermeiden.

Welche Werkstücke erfordern das Pilotieren in der Zerspanung?

Vor allem bei dünnwandigen Teilen, die beim Bearbeitungsprozess verformt werden könnten, oder Werkstücke mit unregelmäßigen Formen, ist eine Pilotbohrung für eine exakte Positionierung notwendig.

Wie wird das Pilotieren in der Zerspanung durchgeführt?

Das Pilotieren in der Zerspanung dient der Herstellung von Pilotbohrungen, die als Referenzpunkte für nachfolgende Bearbeitungsverfahren nötig sind. Beispielsweise wird beim Bohren einer Pilotbohrung zuerst ein kleinerer Bohrer verwendet, um eine präzise Führung für den Hauptbohrer zu schaffen.

Welche Werkzeuge und Geräte werden für das Pilotieren in der Zerspanung benötigt?

Für das Pilotieren in der Zerspanung kommen Pilotbohrer, Zentrierbohrer und Zentrierstifte zum Einsatz. Für die genaue Positionierung des Werkstücks werden Zentriergeräte und Winkelmesser eingesetzt. Zusätzlich kommen Spannvorrichtungen wie Spannzangen, Schraubstöcke und Spannfutter zum Einsatz, um das Werkstück während der Bearbeitung sicher zu fixieren. Die genaue Auswahl der Werkzeuge und Geräte hängt von der spezifischen Anwendung und dem zu bearbeitenden Material ab.

Wie prüft man die Genauigkeit des Pilotierens in der Zerspanung?

Die Genauigkeit des Pilotierens in der Zerspanung kann durch Messungen mit präzisen Messwerkzeugen wie Messschiebern, Mikrometern oder Koordinatenmessmaschinen überprüft werden. Die Ergebnisse dieser Messungen dienen dazu, eventuelle Abweichungen zu erkennen und gegebenenfalls Korrekturmaßnahmen vorzunehmen.

Was sind die häufigsten Fehler beim Pilotieren in der Zerspanung?

Einige der häufigsten Fehler beim Pilotieren in der Zerspanung sind:

  1. Fehlende oder falsche Ausrichtung der Werkstücke: Eine ungenaue Ausrichtung kann zu ungleichmäßigem Materialabtrag und ungenauen Maßen führen.
  2. Fehlende oder falsche Spannvorrichtungen: Eine unzureichende Fixierung der Werkstücke kann zu Vibrationen, Verformungen oder Verschiebungen während der Bearbeitung führen.
  3. Falsche Werkzeugauswahl: Die Verwendung von einem ungeeigneten Pilotbohrer für bestimmte Materialien oder Bearbeitungsarten kann zu schlechter Oberflächengüte, Werkzeugverschleiß oder sogar Beschädigung der Werkstücke führen.
  4. Unzureichende Schnittparameter: Falsch eingestellte Drehzahl, Vorschubgeschwindigkeit oder Schnitttiefe können zu unerwünschten Ergebnissen wie schlechter Oberflächengüte, Überhitzung oder Werkzeugbruch führen.

Wie beeinflusst das Material des Werkstücks das Pilotieren in der Zerspanung?

Verschiedene Materialien erfordern unterschiedliche Bearbeitungsstrategien und Werkzeugauswahl. Härtere Werkstoffe wie Stahl erfordern in der Regel eine höhere Schnittkraft und robustere Pilotbohrer, um ein präzises Pilotieren zu gewährleisten. Weichere Materialien wie Aluminium können hingegen leichter bearbeitet werden. Zudem können spezifische Eigenschaften des Materials wie Zähigkeit, Schneidbarkeit und Wärmeleitfähigkeit das Pilotieren beeinflussen.

Wie wird die Sicherheit beim Pilotieren in der Zerspanung gewährleistet?

Die Sicherheit beim Pilotieren in der Zerspanung wird durch verschiedene Maßnahmen gewährleistet. Zunächst werden die Mitarbeiter intensiv in Sicherheitsprotokollen und -verfahren geschult, um potenzielle Gefahren zu erkennen und zu vermeiden. Persönliche Schutzausrüstung wie Schutzbrillen, Gehörschutz und Sicherheitsschuhe sind obligatorisch. Maschinen und Werkzeuge werden regelmäßig gewartet und überprüft, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß funktionieren. Darüber hinaus gibt es Sicherheitsmechanismen wie Not-Aus-Schalter und Schutzeinrichtungen, um die Bediener bei Bedarf zu schützen.

Was sind die Vorteile des Pilotierens in der Zerspanung?

Das Pilotieren in der Zerspanung bietet verschiedene Vorteile, um die Bohrungsqualität zu verbessern. Erstens ermöglicht es eine verbesserte Genauigkeit bei der Bearbeitung von Werkstücken. Zweitens hilft das Pilotieren, die Bearbeitungszeit zu reduzieren und somit die Bohrungsqualität zu verbessern. Durch das Vorbohren von Pilotbohrungen können die Schneidwerkzeuge effizienter eingesetzt werden, was zu schnelleren Bearbeitungszeiten und letztendlich einer besseren Bohrungsqualität führt. Drittens minimiert das Pilotieren das Risiko von Werkzeugbrüchen oder Beschädigungen, wodurch die Bohrungsqualität insgesamt verbessert wird.

Wie kann man das Pilotieren in der Zerspanung optimieren, um die Produktivität zu erhöhen?

Um das Pilotieren in der Zerspanung zu optimieren und die Produktivität zu erhöhen, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  1. Verwendung hochpräziser Werkzeuge und Vorrichtungen, um die Genauigkeit des Pilotierens zu verbessern.
  2. Einsatz von fortschrittlichen Sensoren und Messgeräten, um den Pilotiervorgang in Echtzeit zu überwachen und Anpassungen vorzunehmen.
  3. Schulung der Mitarbeiter, um ihr Verständnis für die Bedeutung des Pilotierens zu verbessern und ihre Fähigkeiten zu erweitern.

Kontinuierliche Prozessoptimierung durch Analyse von Daten und Rückmeldungen aus dem Produktionsprozess.

Effektive Pilotbohrung in der Zerspanung

Eine effektive Pilotbohrung berücksichtigt Faktoren wie Durchmesser, Tiefe, Toleranzen und Material des Werkstücks. Sie sollte präzise und glatt sein, um eine optimale Leistung des nachfolgenden Bearbeitungsprozesses zu gewährleisten und den Verschleiß von Werkzeugen zu minimieren.

Pilotieren von Bohrwerkzeugen in der Zerspanung

Bohrwerkzeuge werden in der Zerspanung pilotiert, um eine präzise und kontrollierte Bohrung durchzuführen. Die Pilotierung dient dazu, den Bohrer in der richtigen Position zu halten und eine genaue Ausrichtung mit dem Werkstück sicherzustellen. Durch die Pilotierung wird das Risiko von Verschiebungen oder Fehlausrichtungen minimiert, die zu ungenauen Bohrungen führen könnten.

Vermeidung von Werkzeugbrüchen und Verschleiß bei Pilotbohrungen

Um Werkzeugbrüche bei Pilotbohrungen zu vermeiden, sind einige Maßnahmen erforderlich. Erstens ist die Auswahl hochwertiger und geeigneter Bohrwerkzeuge wichtig. Die Werkzeuge sollten den Anforderungen der Bodenbeschaffenheit und der Bohrtiefe entsprechen. Die richtige Vorschubgeschwindigkeit und Drehzahl sind ebenfalls entscheidend, um den Verschleiß und die Belastung der Werkzeuge zu minimieren. Die Verwendung von Schmier- und Kühlflüssigkeiten beim Bohren kann den Verschleiß reduzieren und die Lebensdauer der Werkzeuge verlängern.

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