Als Entwickler und Hersteller von hochwertigen Hartmetallsorten und hoch performanten Schneidstoffen haben wir auch unser Produktprogramm in Sachen Gewindewerkzeuge entsprechend ausgebaut. Um die Gewinde in die Werkstoffe zu bohren, zu formen oder zu fräsen, verwenden wir als Schneidstoffe für unsere Gewindewerkzeuge Schnellarbeitsstahl (HSS-E und PM-HSSE) und Hartmetall.

Schnellarbeitsstahl
Ein Schnellarbeitsstahl ist ein hochlegierter Werkzeugstahl, der sehr zäh und unempfindlich gegen schwankende Kräfte ist. Die Arbeitstemperatur kann bis zu 600°C betragen. Je nach Legierungsbestandteil erhalten die Schnellarbeitsstähle spezifische, auf den Einsatzfall abgestimmte Eigenschaften: Wolfram und Molybdän erhöhen die Anlassbeständigkeit und Verschleißfestigkeit. Kobalt erhöht die Verschleißfestigkeit und steigert die Warmhärte. Die Hauptanwendungsgebiete des Schnellarbeitsstahls HSS-E sind P, M, K und N – er ist also für viele verschiedene Werkstoffe einsetzbar und wird vor allem für günstigere Werkzeuge verwendet.
PM steht für Pulvermetallurgie. Zur Herstellung pulvermetallurgischer Werkzeugstähle werden Pulver bei hohen Temperaturen und Drücken in Heißpressen zu Blöcken verdichtet. Diese werden dann durch Warmwalzen umgeformt und anschließend zu Werkzeugen weiterverarbeitet. Durch dieses spezielle Herstellungsverfahren werden die Legierungselemente feiner verteilt und daher eine höhere Härte als auch eine wesentlich höhere Zähigkeit erreicht.

Die Hauptanwendungsgebiete des Schnellarbeitsstahls PM-HSSE sind:
P (unlegierte und hochlegierte Stähle, einschließlich Stahlguss)
M (rostfreie Stähle [ferritisch, martensitisch, austenitisch, austenitisch-ferritisch]).
K (Gusseisen [Grauguss GCI, Temperguss MCI, Kugelgraphitguss NCI, Vermicularguss CGI, Bainitisches Gusseisen ADI])
N (NE-Metalle [z.B. Aluminium, Kupfer, Messing]) und S (warmfeste Superlegierungen [HRSA])
Die Auflistung zeigt, dass der Schnellarbeitsstahl PM-HSSE für viele verschiedene Werkstoffe einsetzbar ist. Zusätzlich können auch Werkstoffe wie Titan verarbeitet werden.
Verwendet wird er in höherwertigen Werkzeugen mit einer entsprechend hohen Produktivität.

Hartmetalle
Hartmetalle bestehen aus einem Härteträger wie Wolframcarbid und weiteren Karbiden sowie einer zähen Komponente, dem Kobalt. Kobalt dient dabei als Einbettmasse bzw. Klebstoff, in dem sich die Hartstoffpartikel verteilen.
Die Hauptanwendungsgebiete von Gewindebohrern und Gewindeformern aus Hartmetall sind:
K (Gusseisen [Grauguss GCI, Temperguss MCI, Kugelgraphitguss NCI, Vermicularguss CGI, Bainitisches Gusseisen ADI])
N (NE-Metalle [z.B. Aluminium, Kupfer, Messing]) und S (warmfeste Superlegierungen [HRSA])
H Stähle mit einer Härte von 55-62 HRC, Kollikelhartguss 400-600 HB
Hier liegt der Fokus also auf den Guss- und Aluminiumwerkstoffen. Bei den Gewindefräsern eröffnet sich durch den Schneidstoff Hartmetall ein universelles Einsatzgebiet.
Für gehärtete Stähle ist Hartmetall der einzige Schneidstoff, der geeignet ist, Materialien von einer Härte <55 HRC zu schneiden.
Eingesetzt werden Hartmetalle in High-End-Werkzeugen mit sehr hoher Wirtschaftlichkeit im Bereich der Großserienanfertigung.

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