2020 sitzt Deutschlands bester Präzisionswerkzeugmechaniker Patrick Straub im Vorstellungsgespräch bei Gühring. Eigentlich will er Industriemechaniker werden. „Im Vorstellungsgespräch wurde ich gefragt, ob ich Interesse an einem etwas ausgefalleneren Beruf habe,“ erinnert sich Patrick Straub. „Herausforderungen machen mir Spaß – deshalb dachte ich mir, warum eigentlich nicht?“ Und so erlernt er den Beruf des Präzisionswerkzeugmechanikers.
Während sich ein Industriemechaniker überwiegend um die Montage, Instandhaltung und Reparatur von Maschinen und Produktionsanlagen kümmert, stellt ein Präzisionswerkzeugmechaniker Werkzeuge her. Dabei gehören extrem hohe Genauigkeits- und Qualitätsanforderungen zum Arbeitsalltag. Eine weitere Besonderheit an diesem Beruf: Deutschlandweit gibt es nur eine Berufsschule, die Präzisionswerkzeugmechaniker ausbildet. So wechselt Patrick Straub ab dem zweiten Lehrjahr an eine Berufsschule im rund 300 Kilometer entfernten Bad Neustadt an der Saale. „Der Unterricht fand blockweise statt. Für diese Zeit hat mir mein Ausbildungsbetrieb eine Wohnung zur Verfügung gestellt,“ berichtet Patrick.
Mit dem Bundessieg hatte er bis zuletzt absolut nicht gerechnet: „Ich habe mich sehr in die Abschlussprüfungen reingehängt, weil ich meine zweite Ausbildung mit sehr guten Noten abschließen wollte“, erinnert sich Patrick. Doch Bundessieger wird man nicht von heute auf morgen: „Zunächst werden die Noten der Abschlussprüfungen zwischen den Kammerbezirken verglichen, danach geht es für den Kammersieger auf Länderebene weiter“, erklärt Patrick. Durch den Landessieg in Baden-Württemberg qualifiziert er sich schließlich für die Deutsche Meisterschaft im Handwerk. Hier zählt schließlich auch der praktische Teil der Abschlussprüfung, bei dem die Prüflinge zwei Werkzeuge herstellen müssen. Dabei muss ein Werkzeug strikt nach Vorgabe gefertigt werden, während beim zweiten Werkzeug viel Spielraum für Kreativität bleibt: „Die einzige Vorgabe war eine bestimmte Kontur, die das Werkzeug erzeugen muss. Für welche Geometrie oder welchen Schneidstoff sich der Prüfling entscheidet, bleibt ihm überlassen“, schildert Patrick. „Der Großteil entschloss sich für ein zwei- oder dreischneidiges Werkzeug. Ich habe mich für eine ausgefallene Werkzeugvariante mit 8 Zähnen entschieden, weil ich herausstechen wollte.“ Und diese Rechnung geht auf: Am 16. November meldet sich die Handwerkskammer mit einer erfreulichen Nachricht: Patrick Straub hat die besten Werkzeuge gefertigt – und wird am 09.12.2023 im Rahmen einer großen Feier in Berlin als bester Präzisionswerkzeugmechaniker geehrt.
Rückblickend ist Patrick klar, dass auch sein Ausbildungsbetrieb einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg geleistet hat: „Die Ausbildung bei Gühring hat mir sehr gut gefallen. Ich wurde optimal auf die Prüfungen vorbereitet,“ lobt Patrick. „In der Lehrwerkstatt konnte ich mich an modernen Maschinen ausprobieren und viel üben, bei Fragen wurde mir alles perfekt erklärt. Bis zur Prüfung konnte ich die Maschinen so gut bedienen, dass ich nicht mehr auf Hilfe angewiesen war. Ich konnte meine Gedanken genau so umsetzen, wie ich mir das vorgestellt habe.“
Und auch nach der Ausbildung scheut Patrick keine Herausforderungen. Im Gegenteil, er sucht sie. Und tritt auf Empfehlung seines Ausbildungsleiters eine Arbeitsstelle im Bereich Stechwerkzeuge an: „Die Abteilung ist noch recht neu und befasst sich mit komplexen Themen. Meine Arbeit macht mir sehr viel Spaß, weil ich mich richtig hineinfuchsen muss“, erzählt Patrick Straub begeistert. Trotzdem ist es für den frisch gebackenen Absolvent noch nicht zu früh, um sich Gedanken um die Zukunft zu machen. Er möchte erst einmal Berufserfahrung sammeln, anschließend spiele er mit dem Gedanken, noch den Meister zu machen. Wohin ihn sein beruflicher Weg anschließend führt, lässt Patrick Straub noch offen, denn bei Gühring gebe es vielfältige Möglichkeiten. „Ich könnte mir vorstellen, mein Know-how als Technologe einzubringen oder auch im Außendienst zu arbeiten.“ Auch dass ihn sein Weg vielleicht eines Tages zurück in die Lehrwerkstatt führt, schließt Patrick Straub nicht aus: „Auch der Gedanke, mein Wissen an junge Menschen weiterzugeben, gefällt mir sehr gut.“
Nachwuchstalente räumen ab
Auch auf Landesebene glänzen Gühring-Absolventen mit hervorragenden Abschlussergebnissen. Ralf Pusch belegte den ersten Platz der Landesmeisterschaft der IHK Oberschwaben. Er absolvierte seine Ausbildung als Mechatroniker. Auch Finn Wittich schließt seine Ausbildung als Präzisionswerkzeugmechaniker mit überdurchschnittlichen Ergebnissen ab – und kann sich über den Titel des zweiten Kammersiegers der Handelskammer Oberschwaben freuen.
Die praxisorientierte Ausbildung qualifizierter Nachwuchskräfte genießt bei Gühring einen hohen Stellenwert. Erfolgreiche Ausbildungsabschlüsse, wie auch in diesem Jahr, bezeugen die hohe Qualität der Ausbildungsprogramme. Mit rund 14 verschiedenen Ausbildungsberufen und Studiengängen sowie etwa 50 Auszubildenden pro Lehrjahr bietet Gühring vielseitige Möglichkeiten für einen erfolgreichen Karrierestart.
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