In der Zerspanungsbranche versteht man unter der Schruppbearbeitung bzw. dem Schruppen eine Bearbeitungsform des Werkstücks oder der finalen Bauteilform, welche eher grob ist. Beim Schruppverfahren wird nämlich mit großen Zustellungen möglichst viel Material in kürzester Zeit vom Werkstück abgetrennt. Häufig wird somit beim Schruppen der Großteil des Zerspanungsvolumens vom Bauteil abgetragen. Es liegt demnach auf der Hand, dass durch die Verwendung einer optimal ausgelegten Frässtrategie, sich für Serienbauteile hohe zeitliche Nutzen erwirtschaften lassen. Da es sich jedoch um eine grobe Bearbeitung handelt, entsteht beim Schruppen eine raue Oberfläche, ein ungenaues Maß und Winkligkeit. Sollten also höhere Anforderungen an das bearbeitete Bauteil gestellt sein, muss in einem zusätzlichen Arbeitsgang geschlichtet werden. Beim Schruppfräsen kommen meist Schaftfräser mit Schruppprofil zum Einsatz.
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Was ist der Unterschied zwischen einem Schruppfräser und einem Schlichtfräser?
Das Schlichten schließt oft an die Schruppbearbeitung an und hat das Ziel, die Oberflächengüte sowie Maß- und Formgenauigkeit zu verbessern. Mit einem Schlichtfräser werden häufig nur noch geringere Materialmengen vom Werkstück abgetragen, meist nur noch einige Zehntel Millimeter. Auch ist bei der Verwendung eines Schlichtfräsers der Abtransport der Späne mit Druckluft oder Kühlschmiermittel aus dem Arbeitsbereich unumgänglich, da bei der Ausführung des Schnitts größere Späne entstehen. Hingegen erzeugt ein Schaftfräser mit Schruppprofil im Vergleich zum glattschneidigen Schlichtfräser geringere Schnittkräfte. Ferner benötigt ein Schruppfräser daher weniger Antriebsleistung. Abschließend kann festgehalten werden, dass Schlichtfräser ihr Potenzial vor allem bei schwingungsfreien Bearbeitungen auf stabilen, leistungsstarken Maschinen mit maximalem Zerspanvolumen, kurzer Ausspannung und guter Kühlung entfalten. Schruppfräser hingegen, funktionieren auch bei vibrationsanfälligen Bearbeitungen.