Zu den gängigsten Schneidstoffen gehören der sogenannte Schnellarbeitsstahl (HSS) und das Hartmetall (VHM).
Wir zeigen Ihnen deren Eigenschaften, Unterschiede und erklären Ihnen, wann welcher Schneidstoff zum Einsatz kommt.

Schneidstoff HSS – Qualitätsstufen

Schnellarbeitsstähle gibt es in verschiedenen Qualitätsstufen, die sich durch Ihre Härte und Zähigkeit unterscheiden. Verantwortlich dafür sind Legierungsbestandteile wie Wolfram, Molybdän und Kobalt. Diese erhöhen die Anlassbeständigkeit, Verschleißfestigkeit und Leistungsfähigkeit des Werkzeugs.
Mit zunehmenden Legierungsbestandteilen erhöht sich auch der Preis für das Werkzeug.
Unter Zähigkeit der Werkzeuge versteht man die Fähigkeit zur Verformung oder Biegung, ohne dass das Werkzeug bricht.
Durch die wesentlich höhere Zähigkeit der HSS-Werkzeuge eignen sich diese besonders gut bei Anwendungen mit instabilen Maschinenverhältnissen und instabilen Aufspannungen.
Hartmetallwerkzeuge entfalten ihr Potenzial auf modernen CNC-Maschinen mit stabiler Aufspannung.

Schneidstoff Hartmetall

Hartmetall ist ein Verbundwerkstoff, der aus einem Härteträger, dem Wolframkarbid, und einer zähen Komponente, dem Kobalt, besteht.
Kobalt dient als Einbettmasse, beziehungsweise Klebstoff, in dem sich die Hartstoffpartikel verteilen.
Üblicherweise besteht Hartmetall zu etwa 90% aus Wolframkarbid und zu etwa 10% aus Kobalt.
Die Wolframkarbidkörner sind durchschnittlich etwa 0,5 bis 1 Mikrometer groß.
Da Hartmetall die doppelte Härte sowie eine höhere Warmhärte im Vergleich zu Schnellarbeitsstahl besitzt, erreicht Hartmetall höhere Schnittwerte, Standzeiten und Bohrungsqualitäten.
Grundsätzlich gilt: je härter der Schneidstoff, desto geringer seine Zähigkeit.

Was ist die Schnittgeschwindigkeit beim Bohren?

Der Umfang des Werkzeugs legt pro Umdrehung eine bestimmte Strecke zurück. Je größer der Durchmesser des Bohrers, desto länger die Strecke, die zurückgelegt wird. Die Schnittgeschwindigkeit ist in diesem Zusammenhang jene Geschwindigkeit, mit der die Werkzeugschneide am Werkstück den Span abhebt und ist gleich der in einer Minute abgetragenen Spanlänge. Die maximale Schnittgeschwindigkeit befindet sich am Umfang des Werkzeugs und wird in Richtung Zentrum immer geringer. Im Zentrum des Werkzeugs ist die Schnittgeschwindigkeit gleich Null.
Die Schnittgeschwindigkeit wird in Meter pro Minute (m/min) angegeben.
Sie ist jedoch nicht zu verwechseln mit der Vorschubgeschwindigkeit oder der Werkzeugdrehzahl.

Wie berechne ich die Schnittgeschwindigkeit beim Bohren?

Vc = (d∙ π ∙ n )/1000

Vc = Schnittgeschwindigkeit
d = Durchmesser
π = Pi (gerundet 3,14)
n = Drehzahl

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