Seinen Ursprung hat Hartmetall zu Beginn des 20. Jahrhunderts, da zu dieser Zeit verschiedene deutsche Patente hinsichtlich der Erzeugung von Wolframkarbid und deren Verwendung im Bereich der Werkzeugtechnologie erteilt wurden. Der Fertigungsprozess zur Hartmetallherstellung wirkt sich in großem Maße auf die Qualität des Endprodukts aus. So konnten Hartmetalle durch kontinuierliche Entwicklungen seit ca. 1925 im großen Umfang wirtschaftlich eingesetzt werden. Die Firma Gühring stellt Hartmetalle für viele Bereiche und Industrien her. Pro Jahr sind es circa 2.500 Tonnen, das entspricht etwa 1.800 Autos. Das macht Gühring zu einem der größten Hartmetall-Hersteller der Welt.

Kennzeichnend für Hartmetall sind eine sehr hohe Härte, seine Verschleißfestigkeit und besonders die hohe Temperaturbeständigkeit. Sie finden daher eine ausgedehnte Anwendung in der Bestückung von Werkzeugen und Teilen für die Zerspanung, spanlose Formgebung und bei reibendem Verschleiß. So wundert es nicht, dass bei Gühring die Produktion von Werkzeug-Rohlingen aus Hartmetall den größten Einsatzbereich bilden: Sowohl für spanabhebende Werkzeuge als auch für spanlose Werkzeuge. Zur ersten Gruppe gehören beispielsweise Bohrer, Fräser und Reibahlen. Spanlose Werkzeuge sind etwa Stempel, Walzen und Messer.

Abschließend kann festgehalten werden, dass der Berg- und Tunnelbau mit seinen großen und schweren Geräten ebenfalls einen größeren Einsatzbereich bildet, in dem viel Hartmetall benötigt wird. Weitere Bereiche sind der Medizin- und Gesundheitssektor, der Transport und Mobilitätssektor, die Zerkleinerungsbranche, der allgemeine Maschinenbau, der Energiesektor und das Baugewerbe. Auch zur Genuss- und Nahrungsmittel-Herstellung ist Hartmetall notwendig – sowie in den vielen sonstigen Einsatzbereichen: von Präzisionsmessinstrumenten bis hin zu kunstvollen Schmuckstücken.

Vor ca. 35 Jahren entschloss sich Dr. Jörg Gühring für den Aufbau einer eigenen Hartmetallfertigung, obwohl das Unternehmen damals noch überwiegend Werkzeuge aus Schnellarbeitsstahl herstellte. Sehr früh hatte er erkannt, welche Bedeutung das Hartmetall haben würde. Der Geschäftsbereich Hartstoffe produziert seitdem verschiedene Hartmetallqualitäten unter anderem für die Anwendungsbereiche Luftfahrt, Automobil, Maschinenbau und Unterhaltungselektronik. Die Zerspanungswerkzeuge rücken dabei in den Fokus: Völlig gleichgültig, ob Rohlinge für rotierende Werkzeuge oder speziell auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnittene Geometrien: Dank unserer modernen, fortschrittlichen und teilautomatisierten Strang- und Trockenpressen in Verbindung mit der flexiblen Formgebung ermöglicht Gühring selbst anspruchsvollste Form- und Bauteile. Haben Sie Fragen? Unsere Spezialisten freuen sich auf einen kompetenten Dialog.

Was ist Hartmetall?

Der Begriff Hartmetall beschreibt allgemein eine Werkstoffgruppe, die durch hohe Härte und metallische Eigenschaften gekennzeichnet ist. Gegossenes Hartmetall wurde im Jahr 1914 von Lohman und Voigtländer zum Patent angemeldet, jedoch bewährte es sich aufgrund seiner Sprödheit nicht. Erst einige Jahre später konnte Hartmetall im Jahr 1923 von Karl Schröter und Heinrich Baumhauer zum Patent angemeldet werden. Hartmetall gehört zu den Verbundwerkstoffen, da Hartmetall meistens aus 90–94 % Wolframcarbid (Verstärkungsphase) und 6–10 % Kobalt (Matrix, Bindemittel, Zähigkeitskomponente) besteht. Die Wolframkarbidkörner sind durchschnittlich etwa 0,5–1 Mikrometer groß. Das Kobalt füllt die Zwischenräume, dient sozusagen als Bindemittel. Demnach werden Hartmetalle zumeist aus Wolframkarbid und Kobalt hergestellt (WC +CO), aber auch andere Additive, wie Titancarbid, Tantalcarbid, Chromcarbid oder Vanadiumcarbid dienen als Bindemittel. Dennoch kann festgehalten werden, dass sich durch die Kombination von Wolframkarbid (WC) als harte Karbidphase und Kobalt (Co) als Metallbinder (Binderphase) die besten physikalischen und mechanischen Eigenschaften erzielen lassen.
Hierbei handelt es sich um Legierungen aus metallischen Hartstoffen (Karbide) und einem Bindemetall.

Hartmetall ist in seiner Verwendung außerordentlich flexibel einsetzbar und bietet zahlreiche Vorteile. Dazu zählen hauptsächlich:

  • Verschleißfestigkeit
  • Härte
  • hohe Temperaturbeständigkeit
  • Druckfestigkeit

 

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