Wiki der Zerspanung
Tauchen Sie ein in die Welt der Zerspanung mit Gühring! Unser digitales Nachschlagwerk bietet fundiertes Fachwissen im Wiki-Format. Von Bohren über Fräsen bis Gewinden beantworten wir die wichtigsten Fragen kurz und verständlich. Und für aktuellste Informationen wird unser Zerspanungs-Wiki kontinuierlich durch neues Wissen erweitert.
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PCBN – Anwendungsgebiete
Hauptanwendungsgebiete sind Eisenwerkstoffe mit Härten von 55-70 HRC (Härte nach Rockwell), sowie Grauguss, Cr-Hartguss und Verschleißlegierungen auf Kobalt-, Nickel- oder Eisenbasis. Zusätzlich ist hier im Gegensatz zu PKD die Trockenbearbeitung möglich und zu bevorzugen. Üblicherweise sind die PCBN-Anwendungsgebiete jene mit hohen Stückzahlen aus den vorhergehend erwähnten Materialien wie z.B. Bremsscheiben, Bremstrommeln, Motorblöcke, Zylinderlaufbüchsen, Schwungräder, Maschinenteile, Getriebeteile, etc.
PCBN – Herstellung
Es wird in einem chemischen Prozess unter hohem Druck und bei Temperaturen von über 1500°C hergestellt. Im Unterschied zu PKD wird beim PCBN der Hartstoff noch vor dem „Hoch Temperatur – Hoch Druck (HTHP)“- Sinter Prozess mit einem kermischen Binder versetzt.
Analog zur Herstellung von PKD-Schneidstoffen, wird in diesem Prozess ebenfalls eine Ronde hergestellt.
Mittels Drahterodieren oder Laserschneiden werden die Ronden in einzelne Segmente zerteilt, welche die Schneiden bzw. Schneidstoff Rohlinge bilden.
Diese Segmente werden in einen Werkzeugträger gelötet und zum fertigen Werkzeug weiterverarbeitet mittels div. Fertigungsverfahren wie Erodieren, Schleifen oder Lasern der Schneidkantenausbildung.
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PCBN – Variationen
cBN 10 (CBN-Gehalt: 40-75 %; mit Hartmetallunterlage) gehört zu den niedrighaltigen PCBN-Sorten. Diese werden universell zum Drehen, Fräsen und Reiben eingesetzt. Der Bearbeitungsanspruch kann vom kontinuierlich Schnitt, bis hin zur Bearbeitung mit mittleren Unterbrechungen sein.
cBN 20 (CBN-Gehalt: 80-95 %; mit Hartmetallunterlage) gehört zu den hochhaltigen PCBN-Sorten, welche wesentlich härter, jedoch aufgrund des geringeren Binderanteils auch zäher sind. cBN 20 eignet sich daher für das Drehen, Fräsen und Reiben bei der Bearbeitung von mittleren bis starken Schnittunterbrechungen.
cBN 30 (CBN-Gehalt: 80-95 %; ohne Hartmetallunterlage) ist ein massiver PCBN-Schneidstoff, der ohne Hartmetallunterlage als Schneidplatte beim Drehen und Fräsen zumeist bei der Bearbeitung von Gussbauteilen eingesetzt wird. cBN 30 eignet sich auch bei stark unterbrochenem Schnitt für die Schruppbearbeitung, bei großen Schnitttiefen und für sehr abrasive Materialien. Neben dem cBN-Gehalt haben Korngröße und Binder Einfluss auf die Verschleißfestigkeit.
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PKD
PKB bezeichnet den Werkstoff „Polykristallines kubisches Bornitrid“. Aus dem Englischen „Polycristalline Cubic Boron Nitride“ geht die Abkürzung PCBN hervor. Dieser Schneidstoff wird hauptsächlich für die Bearbeitung von gehärteten Bauteilen wie Zahnräder, Wellen oder Gelenke in der Automobilindustrie und bei deren Zulieferern eingesetzt. PKD- und PCBN-Schneidstoffe sind aufgrund ihrer hohen Härte sehr spröde – was sie anfällig für Schneidenausbrüche macht. Aus diesem Grund kommen die Werkzeuge aus diesen Schneidstoffen nur auf modernen Maschinen mit spielfreien Spindeln, guter Werkstückspannung und entsprechendem Kühlmitteldruck zum Einsatz.
In die Entwicklung und Fertigung von PKD- und PCBN-bestückten Werkzeugen stieg Gühring bereits vor über 40 Jahren ein. Seither zählt dieser Geschäftsbereich zu unseren Kernkompetenzen. Am Stammsitz in Albstadt steht das PKD-/PCBN-Hauptwerk, in dem innovative Werkzeuge entwickelt und hergestellt werden. 95 % davon zählen zu den Sonderwerkzeugen, die gemeinsam mit den Kunden für den jeweiligen Anspruch erarbeitet werden. Bei Diamant-Werkzeugen handelt es sich um hochkomplexe Konstruktionen, für deren Fertigung detaillierte Informationen benötigt werden. Dazu gehören 2D- und 3D-Bauteilzeichnungen, Daten zur Maschine und zum Prozess.
Sie benötigen zum Thema „PKD- und PCBN-bestückte Werkzeuge“ eine Beratung? Gerne können Sie uns kontaktieren. Wir helfen Ihnen weiter.
Wann sind PKD-Werkzeuge nicht geeignet?
- PKD ist nicht geeignet für die Bearbeitung eisenhaltiger Werkstoffe.
Trotz der enormen Härte von PKD ist es nicht möglich, eisenhaltige Werkstoffe zu bearbeiten. Der Grund dafür ist die hohe Affinität des Kohlenstoffs zum Element Eisen, das zum Beispiel in den Werkstoffen Stahl und Gusseisen enthalten ist.
Unter dem Einfluss von Druck und Hitze verbindet sich der Kohlenstoff der Diamanten mit Eisen zu Eisencarbid.
Es kommt zu einem chemischen Diffusionsverschleiß, bei dem sich die Schneide durch den Kohlenstoffverlust regelrecht zersetzt. - PKD ist nicht geeignet für Temperaturen über 700° C.
Beim Einsatz von PKD ist zu beachten, dass die Temperatur von 700°C nicht überschritten werden darf. Das gilt auch für die Fertigung der Werkzeuge. Denn ab dieser Temperatur findet die Rückumwandlung der Diamant-Kristalle in Grafit stark beschleunigt statt.
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PKD – Herstellung
Auch das Drahterodieren, ein formgebendes Schneidverfahren, mit dem sich präzise, filigrane Konturen herstellen lassen, erfordert die elektrische Leitfähigkeit. Die Werkzeugträger für PKD- und PCBN-Schneiden bestehen – in Abhängigkeit von der Größe und den erforderlichen Trägereigenschaften (bspw. Steifigkeit, Trägerverschleiss, Dämpfung) des Durchmessers – entweder aus Vollhartmetall, Stahl, Schwermetall, Titan, CFK oder Aluminium.
Werkzeuge, welche mit PKD-/PCBN-Segmenten bestückt sind, kommen in einer Vielzahl von Verarbeitungen wie Fräsen, Bohren, Einstechen und Drehen zum Einsatz. Besonders für die Bearbeitung von nicht-ferritischen Metallen und abrasiven Nichtmetallen werden sie empfohlen. In die Entwicklung und Fertigung von PKD- und PCBN-bestückten Werkzeugen stieg Gühring bereits vor über 40 Jahren ein. Seither zählt dieser Bereich zu unserem Kerngeschäft. Dabei kooperieren wir sehr eng mit unseren Kunden und bieten Ihnen stets eine individuelle, auf ihre Bedürfnisse und Gegebenheiten angepasste Lösung. Ein engmaschig gewebtes Netz an Außendienstmitarbeitern und Niederlassungen garantiert eine erstklassige Betreuung sowie schnelle Reaktionszeiten.
Gerne sind wir auch für Sie da: Kontaktieren Sie uns einfach.
Wann sind PKD-Werkzeuge geeignet?
Polykristalliner Diamant (PKD) ist einer der härtesten Schneidstoffe und besticht durch eine Vickershärte von 6500 HV im Vergleich zu gerade mal 1800 HV bei Hartmetall. Daher kommen Werkzeuge mit PKD-Schneiden überall dort zum Einsatz, wo Hartmetall an seine Grenzen stößt oder unwirtschaftlich ist. Ferner verfügt PKD über eine sehr langanhaltend hohe Schärfe, während beispielsweise Werkzeuge aus VHM (Vollhartmetall) zwar eine sehr hohe Anfangsschärfe haben, aber auch sehr schnell abgerundet werden können. Außerdem sind bei den PKD-Werkzeugen die Prozessparameter sehr hoch. Zu den Anwendungsgebieten zählen daher schwer zerspanbare oder hochabrasive Werkstoffe wie Leicht- und Schwermetalle, faserverstärkte Kunststoffe, Keramik, gesinterte und ungesinterte Hartmetalle, sowie Holz.
PKD- Eigenschaften
Aus diesem Grund findet man in der Großserienproduktion von Bauteilen aus Nichteisenmetallen fast ausschließlich PKD-Werkzeuge.
Als Ihr Partner für Zerspanungslösungen bieten wir Ihnen ein breites Sortiment an PKD-/PCBN-Schneidstoffen und gewährleisten darüber hinaus maximale Standzeiten und höchste Prozesssicherheit. Sie haben Fragen? Unsere Spezialisten freuen sich auf einen kompetenten Dialog.
PKD- Korngrößen
- Das Feinkorn (<4 µ; Diamantanteil: ~90 %) erzeugt sehr scharfe Schneidkanten für höchste Oberflächengüten am Bauteil – wie es beim Reiben erforderlich ist.
- Das Mittelkorn (6-10 µ; Diamantanteil: ~92 %) wird universell für verschiedene Anwendungen wie Bohren, Fräsen und Reiben eingesetzt. Es zeichnet sich durch ausgezeichnete Abriebfestigkeit und gute Oberflächengüten aus.
- Das Mischkorn (2-20 µ und 10-35 µ; Diamantanteil: ~95 %) kommt hauptsächlich bei der Fräsbearbeitung zum Einsatz und hat eine sehr hohe Verschleißfestigkeit – dank der Mischung von Fein-, Mittel- und Grobkorn. Bei wärmebehandelten Aluminiumlegierungen und sehr abrasiven Werkstoffen lassen sich beste Ergebnisse erzielen.
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Was ist der Unterschied zwischen PKD und PCBN?
Sowohl bei PKD (Polykristalliner Diamant) als auch bei PCBN (engl. „Polycristalline Cubic Boron Nitride“) handelt es sich um Verbundwerkstoffe. Hierbei sind aber wesentliche Unterschiede im Aufbau der Schneidstoffe zu beachten: Während bei PKD die reinen Diamant-Einzelkristalle in den Hartmetallträger gepresst werden, wird bei PCBN der Hartstoff zunächst mit einem Binder gemischt. Bei PCBN können daher Eigenschaften wie Zähigkeit und Verschleißfestigkeit über das Bindemittel beeinflusst werden, weshalb es sich auch für die Bearbeitung von gehärteten Stählen, Sintermetallen und Gusseisen eignet. Mit PKD lassen sich hingegen NE-Metalle wie Aluminium, Messing, Magnesium oder Bronze mit sehr hoher Qualität bearbeiten.
PKD- und PCBN- Werkzeuge
Ein PKD-/PCBN-Werkzeug ist beispielsweise ein rotierendes Zerspanungswerkzeug, welches über eine, oder über mehrere Schneidplatten (ISO-Elementen) und je nach Anwenung auch gelötete Schneiden aus PKD/PCBN verfügt. PKD-/PCBN-Werkzeuge kommen auf modernen CNC-Maschinen zum Einsatz, bieten höchste Standzeiten und sind vor allem bei höheren Stückzahlen meist die wirtschaftlichste Lösung. Der Schneidstoff PCBN ermöglicht durch die hohe Härte die Bearbeitung von gehärteten Stahlbauteilen. Der Schneidstoff PKD findet bevorzugt Verwendung bei der Bearbeitung von NE-Materialien, dazu gehören beispielsweise Leichtbauwerkstoffe wie Aluminium, Magnesium und faserverstärkte Kunststoffe. Im Rahmen von Großserienfertigungen werden durch den Einsatz von PKD-/PCBN-Werkzeugen komplexe Formen unter Einhaltung einer hohen Maßgenauigkeit hergestellt. Hinzu kommen komplexe PKD-/PCBN-Formwerkzeuge, zum Einsatz der Konturerstellung mittels Konturfräsen oder Konturstechen. Dabei lassen sich ebenfalls sehr kleine Toleranzen realisieren.
Der Geschäftsbereich PKD und PCBN zählt seit über 40 Jahren zu unseren Kernkompetenzen, wonach derzeit 95% der PKD-/PCBN-Werkzeuge als Sonderwerkzeuge in enger Abstimmung mit unseren Kunden ausgelegt werden. Wir bieten Ihnen eine individuelle Lösung. Kontaktieren Sie uns einfach.
Was sind die Vor- und Nachteile beim Drahterodieren von PKD?
Mit Hilfe der Maschinensteuerung lassen sich sehr präzise, filigrane Konturen herstellen – und das flexibler und schneller als beim Schleifen.
Auf der anderen Seite entsteht dabei eine schlechtere Oberfläche an der Schneide, da beim Erodieren einzelne Körner des Materialgefüges herausgeschmolzen werden. Dies zeigt sich auch in einer wesentlich schlechteren Oberflächengüte am Bauteil als beim Schleifen.
PKD- und PCBN- Werkzeuge – Modulaufnahme
PKD- und PCBN- Werkzeuge – Vermessen
PKD- und PCBN-Schneidplatten
Unsere Produkte lassen sich in Schneidplatten und Wendeschneidplatten unterscheiden. Die Schneidplatten werden in eckenbestückter und leistenbestückter Ausführung nach ISO-Standard hergestellt. Außerdem bieten wir aufgrund der großen Vielfalt an möglichen Varianten auch Sonderausführungen nach Kundenwunsch oder für spezielle Anwendungsfälle. Die symmetrische ISO-Wendeschneidplatte verfügt über zwei oder mehr Schneiden (im Gegensatz zu den Schneidplatten mit nur einer Schneide). Ist eine Wendeschneidplatten-Schneide verschlissen, kann die Platte gedreht und gewendet werden (im Gegensatz zu einschneidigen Schneidplatten, welche nach Standzeitende ausgetauscht werden müssen).
Haben Sie bezüglich dessen Fragen? Unsere Spezialisten für die PKD- und PCBN-Schneidplatten freuen sich auf einen kompetenten Dialog.